Nachdem wir uns im Deutschunterricht bereits einige Wochen mit der Weimarer Klassik und vor allem Goethes Faust beschäftigt haben, freuten wir uns auf Klassik hautnah. Deshalb brachen die beiden 10. Klassen am 5. November auf nach Weimar, um auf den Spuren von Goethe und Schiller dieses Thema greifbarer für alle zu machen.
Nach der Ankunft in Weimar gab es für alle erstmal eine kleine Stärkung in Weimar. Besonders gut kamen die „Kloßpommes“ an, ob mit Remoulade oder Apfelmus. Im Anschluss begann unsere Führung im Goethe Nationalmuseum. Beide Klassen hatten fantastische Museumspädagoginnen, welche die Jugendlichen durch das Museum und Goethes Leben führten. Auch das Wohnhaus am Frauenplan konnten wir besichtigen und besonders die Kinder-Audiotour wurde begeistert aufgenommen. Zum Abschluss des Tages erwartete uns noch ein kleiner Höhepunkt: die Führung in der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek. Sowohl der Rokoko-Saal als auch der moderne Lesesaal der Bibliothek begeisterten uns sehr. Das Deckenfresko insbesondere, aber auch die Büsten, alten Bücher und das gesamte Flair des Rokoko-Saals ließen uns tief beeindruckt innehalten. Den restlichen Abend konnten dann alle individuell bei Pizza oder Döner ausklingen lassen.
Nach einer Übernachtung im Hostel gingen wir am Vormittag des 6. Novembers auf Entdeckungstour durch die Weimarer Innenstadt. Die Klassik-Rallye führte uns unter anderem auch in den Park an der Ilm und zum Goethe Wohnhaus, sowie vorbei an Schillers Wohnhaus und dem berühmten Denkmal von Goethe und Schiller auf dem Theaterplatz.
Gegen Mittag ging die Reise aus der Stadt heraus auf das Gelände der Gedenkstätte Buchenwald. Auch dieser Ausflug bleibt uns sicher allen noch lange im Gedächtnis, denn die Führungen offenbarten viele interessante aber zeitgleich schockierende Details aus dem ehemaligen Konzentrationslager. Besonders beeindruckt hat dabei viele die Ausstellung zur Geschichte des Lagers und den Zusammenhang zur deutschen Gesellschaft und auch Weimar. Dieser krasse Gegensatz zwischen Hochkultur und klassischem Menschenbild auf der einen, und Unmenschlichkeit, Ausgrenzung und Gewalt auf der anderen Seite beschäftigte viele noch während der Rückreise. Die Fahrt kam bei allen sehr gut an und hat viel Gelerntes wirklich greifbarer gemacht und in einen größeren Kontext gesetzt. Am Ende ist dieses Wissen über und die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte schließlich der Grundstein dafür, dass sich solche Verbrechen gegen die Menschlichkeit nie wiederholen.